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Serie: Krankheiten erkennen – Die Amerikanische Faulbrut

Die Amerikanische Faulbrut ist eine Bakterienkrankheit, die durch das Bakterium Paenibacillus Larvae hervorgerufen wird. Bei optimalen Bedingungen vermehrt sich das Bakterium durch Zellteilung. Es kann aber auch in Sporenform vorliegen, wenn die Bedingungen ungünstig sind.

Diese Sporen bleiben Jahrzehnte ansteckend und sind weiter verbreitet als bisher angenommen.

Laut Untersuchungen kommen diese Sporen in etwa 2 % aller Völker in Deutschland vor.

 

Tatsächlich kommt es aber nur in den allerwenigsten Völkern zum Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut. Geringe Sporenmengen können gesunde Völker normalerweise nicht schaden.

 

Diese hochinfektiösen Sporen sind nur für Maden ansteckend. Erwachsene Bienen erkranken nicht. Sie können jedoch Träger des Erregers sein, indem sie die Sporen mit dem Futter an die Maden verteilen.

 

Eine Infektion wird ausgelöst, je nach Anzahl der Sporen, die abhängig vom Alter und Gewicht der Maden sind. Für eine Infektion sind mehr als zehn Millionen Sporen notwendig, die sich jedoch innerhalb kürzester Tage von einer minimalen Anzahl rasant vermehren können.

 

Sind nur einzelne Maden infiziert, können die Bienen die Sporen entfernen, bevor sich neue bilden.

Sind jedoch zu viele Brutzellen betroffen, haben die Bienen keine Chance mehr, die erkrankte Brut zu bekämpfen.

 

Diese Brutkrankheit ist eine der schwersten Erkrankungen für Bienen. Die Amerikanische Faulbrut ist anzeigepflichtig. Der Veterinärbehörde obliegt auch die Bekämpfung der Seuche.

 

Beim Auftreten der Faulbrut werden im Umkreis der befallenen Bienenstände Sperrbezirke eingerichtet, aus denen keine Völker entfernt werden dürfen, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

 

In Übersee ist diese Krankheit sehr weit verbreitet, was zur Folge hat, dass der Honig aus solchen Ländern häufig sehr viele Sporen des Erregers enthält. Bei Verfütterung solcher Honige besteht höchste Ansteckungsgefahr.

 

 

 

Diagnose:

 

Folgende Merkmale weisen auf die Amerikanische Faulbrut hin:

 

-    Die Zelldeckel sind durchlöchert, dunkel verfärbt, eingesunken oder abgeflacht

-    Völker sind schwach

-    Geruch: riecht faulig oder nach Schweiß

-    Auf dem Boden der Brutzelle bildet sich ein zungenförmiger, flacher, dunkelbrauner bis schwarzer Schorf

 

Mit einer Streichholzprobe kann eine nähere Untersuchung der Brut vorgenommen werden.

Dies erfolgt mit einem Streichholz, das man unter den Zelldeckel stößt. Bildet sich beim Herausziehen ein 1 cm langer oder längerer Faden, ist der Ausbruch der Krankheit sehr wahrscheinlich.

 

 

Verlauf:

 

Der Verlauf der Krankheit kann sehr unterschiedlich sein. Selten wird sofort nach der Übertragung die Krankheit ausbrechen. Je nach Abwehr der Bienen kann sich der Ausbruch über mehrere Monate oder sogar Jahre hinziehen.

 

 

 

Verbreitung:

 

Die Sporen können übertragen werden, wenn beispielsweise geschwächte Völker ausgeraubt werden, sowie bei Volksvereinigung. Auch durch den Verflug einzelner Bienen gelangen die Sporen in andere Völker. Beim Tausch infizierter Waben zwischen den Völkern können die Sporen ebenfalls in andere Völker übertragen werden.

 

Von außen kann die Krankheit über einlogieren von kranken Schwärmen, Übernahme von verseuchtem Material, verfüttern von infiziertem Honig, ungenügend sterilisiertem Wachs und Kauf von kranken Völkern erfolgen.

 

 

Vorbeugung:

 

-    Regelmäßige Kontrolle des Brutbildes

-    Schwache Völker auflösen

-    Kein Verfüttern von fremdem Honig

-    Räubereien vermeiden

-    Regelmäßige Wabenerneuerung

-    Vorsicht beim Austausch von Waben zwischen den Völkern

-    Beim Kauf von Bienen Gesundheitsbestätigung verlangen

-    Völker nicht in der Nähe von Sperrgebieten aufstellen

 

 

Bekämpfung:

 

Ein Mittel gegen die Amerikanische Faulbrut gibt es nicht. Wird die Krankheit festgestellt, muss sie sofort der zuständigen Veterinärbehörde gemeldet werden. Die Bekämpfung hat nach deren Anweisung zu erfolgen. Völker werden durch die Behörde abgeschwefelt.

 

Daneben sieht die Behörde auch ein Kunstschwarmverfahren vor. Wenn die Seuche nicht zum Ausbruch gekommen ist, sondern nur die Erreger vorliegen, können mit diesem Verfahren die Bienen und deren Königin erhalten bleiben. Allerdings ist das Kunstschwarmverfahren von der Jahreszeit abhängig und kann nur von März bis September durchgeführt werden.

 

 

 

 

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