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Serie: Krankheiten erkennen – Kalkbrut

Kalkbrut, Ascospherose oder auch Hartbrut genannt, ist eine Pilzkrankheit, die Arbeiterinnen- und Drohnenbrut befällt. Die Krankheit wird durch den Pilz Ascosphaera apis hervorgerufen.

 

Die Sporen gelangen über die Haut oder die Futteraufnahme in die Larven. Dabei sind ältere Maden anfälliger. Besonders empfänglich sind schwache Völker. Durch Temperaturstürze und hoher Luftfeuchtigkeit wird der Pilzbefall zusätzlich begünstigt.

 

Die Sporen zerstören die Haut der Made und dringen in den Körper ein oder werden über die Futteraufnahme in den Darm befördert. Dort keimen die Sporen und vermehren sich stark. Aus den Pilzfäden entwickelt sich ein Mycel, das sich von hinten nach vorne in der Made ausdehnt und diese zerstört. Dieses Mycel durchbricht schon bald die Außenhaut und überzieht die Made mit einem weißen Geflecht, bis die gesamte Zelle damit ausgefüllt ist.

Anfangs ist die Made noch weich, wird zunehmend härter und als „Mumie“ bezeichnet. Diese Mumien kommen in offener und verdeckelter Brut vor.

 

Ausbreitung:

 

Die Sporen des Kalkbrutpilzes können in Waben oder Futtervorräten überleben, ohne ein Krankheitsbild zu erkennen. Daher können sie in vielen Völkern verbreitet sein. Oft entfernen die Bienen die befallene Brut noch bevor der Pilz größere Schäden verursacht.

Reicht der Putztrieb der Bienen jedoch nicht aus, hat das Volk keinerlei Chancen sich selbst zu heilen.

 

Die Sporen werden über den Futteraustausch der Bienen und über die Luft verbreitet und weitere Maden werden befallen. Durch kurzfristige Unterkühlung von frisch verdeckelter Brut wird das Wachstum der Sporen angeregt. Besonders in Drohnenbrut ist dies der Fall, da diese bei ungünstiger Witterung von den Bienen als erstes vernachlässigt werden.

 

Die Krankheit kann einzelne Völker oder bei schlechten Wetterbedingungen seuchenartig ganze Stände befallen. Ein Standort, der regelmässig und massiv von Kalkbrut betroffen ist, gilt als ungeeignet und sollte an einen sonnigeren Ort verschoben werden.

Bei starkem Befall können die Völker sterben.

 

Diagnose:

 

Das Krankheitsbild ist sehr typisch: Die Maden sterben und verfärben sich von weiss zu schwarz/grau. Auf dem Flugbrett sind die unverkennbaren Mumien zu sehen. Beim Schütteln der Waben hört man ein Rasseln, das durch die Mumien in den Zellen entsteht. Auch ein lückenhaftes Brutnest ist zu erkennen. Am häufigsten treten diese Symptome im Frühjahr wegen Kälteeinbrüchen und einer schlechten Futterversorgung auf. Dabei sind temperaturbedingt oft Randwaben betroffen.

 

Vorbeugung:

 

-    Schwache Völker sollte man auflösen

-    Unnötiges Öffnen der Völker bei niedrigen Temperaturen vermeiden

-    Kein Wabenaustausch von mumienhaltigen Waben zwischen den Völkern

-    Genug Futtervorräte

-    Regelmäßige Wabenerneuerung

-    Umweiseln von krankheitsanfälligen Völkern

-    Aussreichender Wärmehaushalt, Völker entsprechend einengen

-    Trockenen Standort mit guten Trachtverhältnissen wählen

 

Bekämpfung:

 

Normalerweise können sich gesunde starke Völker von der Kalkbrut selbst heilen und die Krankheit tritt oft nur vorübergehend auf. Bei widerständsfähigen Völkern fand man in deren Pollen pilztötende Substanzen, die gegen den Kalkbruterreger wirkt.

 

Ist ein Volk jedoch nicht stark genug und die Kalkbrut breitet sich aus, muss der Imker eingreifen.

 

Bei leichtem Befall:

-    Volk einengen, konstanten Wärmehaushalt sicherstellen

-    Befallene Waben entfernen

-    Futterversorgung sicherstellen

-  Putztrieb durch Besprühen der Waben mit verdünntem Zuckerwasser anregen

 

Bei starkem Befall:

-    Schwache Völker abschwefeln

-    Königin auswechseln

-    Besseren Standort wählen

-    Volk auf Neubau in saubere Beute einlogieren

-    Sämtliches Wabenmaterial einschmelzen

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